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So bunt ist die Behinderungsverarbeitung

Wenn wir eine Behinderung „erwerben“, dann kaufen wir uns eines gleich mit ein: Wir müssen sie nebenbei auch noch verarbeiten. Diskriminierung, verhinderte Dazugehörigkeit, etwas nicht erlebt zu haben, das kann uns aber auch bei angeborener Behinderung Bewältigungsprozesse abverlangen. Beratende, ich nehme mich da nicht aus, orientierten sich lange an den alten Modellen zur Behinderungsverarbeitung, die heute in der Kritik stehen. Die einen fühlen sich davon unter Druck gesetzt, weil ihnen ein Bewältigen nach Plan übergeholfen wird. Andere finden darin Hoffnung und Orientierung. Deshalb sind Modelle nie statisch und wir Menschen immer individuell zu betrachten. Die Blinde in mir ist den älteren Modellen durchaus verbunden, die chronisch Erkrankte in mir fühlt sich von den neuen Modellen eher angesprochen. Geht beides oder brauchen wir vielleicht gar keine Modelle? Ein spannender Diskurs in mir, den ich mir auch unter Beratenden wünsche. Da ich aus der Perspektive der Peer Beraterin (Betroffene beraten Betroffene) schreibe, in deren Rolle ich beruflich und ehrenamtlich aktiv war, fließen meine sozialpädagogischen Erkenntnisse und mein Erleben als behinderte Frau gleichermaßen in meine Betrachtungen ein.

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